Glossar

Finden Sie in unserem Glossar die wichtigsten Begrifflichkeiten und die dazugehörige Erklärung.
 
Begriff Beschreibung* 
Abwärme Abwärme ist Wärme, die von technischen Geräten erzeugt und an die Umgebung abgegeben wird. Über Fernwärmenetze wird die Abwärme von Kehrichtverbrennungen, Abwasserreinigungsanlagen und weiteren Industrieanlagen zu Wohngebäuden transportiert.
Autarkiegrad Der Autarkiegrad gibt an, wie das Verhältnis des eigenverbrauchten Solarstroms zum Gesamtstromverbrauch ist. Ein Autarkiegrad von 100% bedeutet, dass keine Energie aus dem Netz bezogen werden muss. Eine vollständige Autarkie ist in Europa nur mit grossem Aufwand zu erreichen.
COP Coefficient of Performance, kurz COP, ist die Bezeichnung für die Energieeffizienz einer Wärmepumpe. Der COP definiert das Verhältnis von abgegebener Wärmeleistung und aufgenommener elektrischer Antriebsleistung. Der COP wird unter vorgegebenen Prüfbedingungen im Prüflabor ermittelt und ermöglicht so den Vergleich verschiedener Wärmepumpen unter gleichen Bedingungen. Bsp.: Ein COP von 3,2 gibt an, dass mit 1 Kilowatt elektrischer Leistung 4,2 kW Wärmeleistung erzeugt wird. 

Dämmung,
Wärmedämmung

Umgangssprachlich auch «Isolierung». Mit Schichten aus schlecht wärmeleitendem (also gut wärmeisolierendem) Material wird der Wärmeverlust durch ein Bauteil vermindert und so Energie gespart, aber auch der Komfort erhöht (kalte Wände etc. sind ungemütlich). Mit üblichen Wärmedämmstoffen sind Dämmstärken von 10 bis 30 cm für Aussenwände, Dach etc., 4 bis 12 cm für warme Leitungen sinnvoll. Neue Vakuum-Elemente bringen die gleiche Dämmwirkung mit etwa 5x kleinerer Stärke.
Eigenenergieproduktion Energie in Form von elektrischem Strom oder Wärme, welche(r) vor Ort produziert (physikalisch korrekt: umgewandelt) wird.
Eigenverbrauchsanteil

Der Eigenverbrauchsanteil ist das Verhältnis des eigenverbrauchten Solarstroms bezogen auf den erzeugten Solarstrom. Ein Eigenverbrauchsanteil von 100% sagt aus, dass kein Strom ins Netz zurückgespiesen wird. Die aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen fördern einen hohen Eigenverbrauchsanteil, da für das Einspeisen in das Elektrizitätsnetz zunehmend tiefere Tarife vergütet werden. Die zunehmende Verfügbarkeit und Wirtschaftlichkeit von Speichern unterstützt das Erreichen eines hohen Eigenverbrauchsanteils.

Endenergiebedarf Das ist die Energiemenge, die für die Gebäudeheizung, Lüftung und Warmwasseraufbereitung unter Berücksichtigung des Heizwärmebedarfs und der Verluste des Heizwärmesystems sowie der Warmwasseraufbereitung aufgebracht werden muss. Die Endenergie wird an der «Schnittstelle» Gebäudehülle übergeben und stellt die Energiemenge dar, die der Verbraucher für Heizung und Warmwasser bezahlt.
Energiekennzahl und gewichtete Energiekennzahl Die Energiekennzahl ist ein Mass für die gesamte, einem Gebäude während eines Jahres netto gelieferte Energie, bezogen auf die Energiebezugsfläche (MJ/m2). Im einfachsten Fall entspricht sie der Summe der zugeführten Endenergie.
Energiebezugsfläche Summe aller ober- und unterirdischen Geschossflächen, die innerhalb der thermischen Gebäudehülle liegen und für deren Nutzung ein Beheizen oder Klimatisieren notwendig ist. Geschossflächen mit einer lichten Raumhöhe kleiner als 1,0 m zählen nicht zur Energiebezugsfläche.
Energieträger Energieträger wie z.B. Heizöl, Holzpellets, Erdgas, Elektrizität geben bei ihrer Umwandlung (z.B. Verbrennung) technisch nutzbare Energie ab.
Energetische Sanierungsrate Die energetische Sanierungsrate gibt die Anzahl Gebäude in Prozent an, welche durch Massnahmen die Energieeffizienz verbessern und den Anteil an erneuerbaren Energien steigern konnten. Eine allgemeingültige Definition gibt es nicht.
Fernwärme Wärme für Heizzwecke oder Industrieprozesse, die über grosse Heisswasser- oder Dampfleitungen und über grössere Distanzen (über 1 km) verteilt wird. Vor allem sinnvoll bei grossen Abwärmequellen (Kehrichtverbrennung) oder Gewinnungsanlagen erneuerbarer Energie wie z.B. grossen Holzfeuerungen. Bei kleineren Systemen spricht man auch von Nahwärmesystemen oder Siedlungsheizungen.
Gebäudeenergieausweis der Kantone (GEAK)  Der Gebäudeenergieausweis der Kantone – kurz GEAK genannt – ist das schweizweit beste Bewertungs- und Beratungsinstrument für Gebäude. Der dreisprachige GEAK wird von allen Kantonen anerkannt und darf nur von zertifizierten Experten ausgestellt werden. Er zeigt zum einen, wie energieeffizient die Gebäudehülle ist, und zum anderen, wieviel Energie ein Gebäude bei einer Standardnutzung benötigt. Der ermittelte Energiebedarf wird jeweils in Klassen von A (sehr energieeffizient) bis G (wenig energieeffizient) auf der Energieetikette angezeigt. Als Liegenschaftsbesitzer erhalten Sie so eine objektive Beurteilung des energetischen Zustandes und der Effizienz Ihres Gebäudes.
Gebäudekategorie (SIA) Kategorien von Gebäuden, für welche der SIA Standardnutzungen und Anforderungen an den Heizwärmebedarf definiert. Wohnen EFH, Wohnen MFH, Verwaltung und Schulen sind wichtige Beispiele solcher Kategorien.
Graue Energie  Allgemein bezeichnet man mit grauer Energie den kumulierten Energieaufwand zur Herstellung eines Produkts oder zur Bereitstellung einer Dienstleistung. Inbegriffen sind auch alle vorgelagerten Prozesse und Hilfsprozesse, vom Rohstoffabbau über Transport-, Herstellungs- und Verarbeitungsverfahren. Die graue Energie eines Gebäudes ist der kumulierte Energieaufwand für die Erstellung und den Rückbau des Gebäudes inklusive kumulierten Energieaufwand für allfällige Ersatzinvestitionen bei Ablauf der Nutzungsdauer von Bauteilen. Die graue Energie sollte unter Annahme einer durchschnittlichen Gebäudelebensdauer – respektive ihrer einzelnen Teile – durch eine Energiemenge pro m2 und Jahr dokumentiert werden. Nicht zur grauen Energie gehören die Betriebsenergie und die Energie für den Unterhalt des Gebäudes.
Hybridkollektor Ein Hybridkollektor erzeugt elektrische Energie und zusätzlich Wärme. Ein thermischer Kollektor wird dazu mit einer Photovoltaikschicht ergänzt.
Jahresarbeitszahl  Die Jahresarbeitszahl einer Wärmepumpe bezeichnet das Verhältnis der abgegebenen Jahresnutzwärme zur gesamten von der Wärmepumpe aufgenommenen elektrischen Energie.
Jahresnutzungsgrad Der Jahresnutzungsgrad einer Maschine oder Anlage ist der Nutzungsgrad, der sich für ein gesamtes Betriebsjahr ergibt.
Minergie Die Standards Minergie, Minergie-P, Minergie-Eco und Minergie-P-Eco stehen für Wohnkomfort, Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit. Bezogen auf die Energieeffizienz ist Minergie der Basis-Standard, Minergie-P die hocheffiziente Variante. Die Ergänzung Eco bezeichnet Minergie- und Minergie-P Gebäude, bei denen auch bauökologische und gesundheitliche Aspekte berücksichtigt sind. 
Mustervorschriften der Kantone
im Energiebereich (MuKEn 2014)
Die MuKEn 2014 sind ein Bauvorschriftenkatalog mit energetischen Anforderungen für Neubauten und Erneuerungen. Ziel der Vorschriftensammlung ist es, die Harmonisierung der Anforderungen in der Schweiz voranzutreiben. Den Kantonen steht es frei, einzelne Module der MuKEn 2014 in ihre kantonalen Vorschriften zu übernehmen. www.endk.ch
Nutzenergie Als Nutzenergie bezeichnet man die Energie, die Verbrauchern unmittelbar zur Nutzung verfügbar steht, z.B. Wärme oder Licht. Im Gebäude bezieht man Nutzenergie in Form von Raumwärme, Licht, Warmwasser, Schallwellen (Musik) oder mechanischer Arbeit (beispielsweise beim Mixer).
Pelletheizung  Vollautomatische Holzheizung in unterschiedlichen Leistungsklassen für kleine Wohnhäuser und grosse Gebäude, die speziell auf den Einsatz von Holzpellets ausgerichtet sind.
Photovoltaik  Photovoltaik-Zellen wandeln Licht direkt in Strom um. Die Umwandlung gelingt mithilfe von Solarzellen. Diese bestehen aus zwei Siliziumschichten mit unterschiedlichen elektrischen Eigenschaften. Bei Sonneneinstrahlung entsteht am Übergang zwischen den Schichten ein elektrisches Feld, aus dem direkt Strom abgenommen werden kann.
Primärenergie  Primärenergie ist die in natürlich vorkommenden Energiequellen zur Verfügung stehende Energie. Dazu zählen nicht erneuerbare Energien wie Steinkohle, Braunkohle, Erdöl, Erdgas und Uran und erneuerbare Energien wie Sonne oder Wind.
Solarthermie,
Sonnenkollektoren 
Sonnenkollektoren wandeln Sonnenenergie in thermische Energie um. Sie absorbieren die einfallende Solarstrahlung und erhitzen sich dadurch. Die Wärme wird an das Wasser übertragen, welches durch den Kollektor fliesst, und kann zur Beheizung des Gebäudes respektive für die Wassererwärmung eingesetzt werden.
Spezifischer Ertrag Der spezifische Ertrag ist als produzierte Energie pro installierter Nennleistung (kWh/kWp) pro Zeitabschnitt definiert und erlaubt den einfachen Vergleich von Anlagen unterschiedlicher Grössen. Im Schweizer Mittelland erreichen nach Süden ausgerichtete, fest installierte Anlagen pro Modulfläche mit 1 kWp einen Jahresertrag von ca. 1'100 kWh. Die heute verbreitete Ausrichtung nach Ost/West erreicht spezifische Erträge von ca. 950 kWh.
Spitzenlastkessel  Bei tiefen Aussentemperaturen muss eine Wärmeerzeugung die höchste Leistung zur Verfügung stellen. Die Lastspitze kann durch ein zusätzliches Heizsystem, welches Spitzenlastkessel genannt wird, abgedeckt werden. Die Wahl und die Planung eines Spitzenlastkessels benötigt die Unterstützung durch einen Heizungsfachmann.
TABS Bei thermoaktiven Bauteilsystemen (TABS) werden die Verrohrungen für Heizung respektive Kühlung direkt in die Betonbauteile eingelegt (Böden/Decken). Damit nutzt man die Speichermasse und die grossen Wärmeaustauschoberflächen von Betondecken für die Konditionierung der Räume.
U-Wert Der U-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient), früher k, quantifiziert den Wärmeverlust durch ein Bauteil in Watt pro m2 Fläche und pro Grad Temperaturdifferenz zwischen der warmen und der kalten Seite (W/m2K).
Wärmeabgabe Heizwärme kann über verschiedene Systeme an die Räume abgegeben werden: Heizkörper (Radiatoren, Heizwände, Konvektoren), Fussbodenheizung, andere Flächenheizungen (in Wänden eingebaut), Luftheizung.
Wärmeerzeuger  Apparat, der durch Energieumwandlung Wärme bereitstellt, z.B. durch Verbrennung (Heizkessel) oder durch einen Wärmepumpenprozess oder durch Einfangen von Sonnenstrahlen.
Wärme-Kraft-Koppelung (WKK)  Das Prinzip der Wärme-Kraft-Koppelung wird in Wohngebäuden durch den Einsatz eines Blockheizkraftwerks umgesetzt. Diese modular aufgebaute Anlage zur Gewinnung elektrischer Energie und Wärme wird vorzugsweise am Ort des Wärmeverbrauchs betrieben. Es kann auch Nutzwärme in ein Nahwärmenetz eingespeist werden.
Wärmepumpe (WP)  Eine Wärmepumpe entzieht der Umwelt (umgebende Luft, Grundwasser oder Erdreich) Wärmeenergie und hebt («pumpt») diese in einem sogenannten Kältekreislauf auf ein verwertbares höheres Temperaturniveau an. Als Antrieb dient meist ein Elektromotor. Als Wärmequellen «tiefe Temperatur» kommen Aussenluft, Abluft, Erdreich/Untergrund (Erdsonden), Grund- und Oberflächenwasser in Frage.
Wirkungsgrad Der Wirkungsgrad ist ein Mass für die Güte der Energieumwandlung. Er ist ein Mass für den Grad der Nutzbarkeit der zugeführten Energie. Er ist immer kleiner als 1 resp. kleiner als 100%.
 
 

 *Quelle: GEAK Bibliothek / GEAK Experte / minergie.ch

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Clemens Bohnenblust

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