Wasserstoff, Energieeffizienz, Erneuerbare Energien

Wasserstoff in der Schweiz Innovation oder Hype?

Wasserstoff ist der Hoffnungsträger vieler europäischer Länder in der Energiekrise. Und auch in der Schweiz rückt er zusehends in den Fokus. Wir haben uns die aktuellen Entwicklungen rund um das umweltfreundliche Element genauer angeschaut.

Grüner Wasserstoff

Grüner Wasserstoff wird mit Strom aus erneuerbaren Energien hergestellt. Er ist klimaneutral und soll somit einer der Hauptakteure einer umweltfreundlichen Zukunft sein. Allerding wird zur Elektrolyse, also der Aufspaltung von Wasser in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff, grosse Mengen Strom benötigt.

Doch die aus Solar-, Wasser- oder Windkraft erzeugte Energie ist zurzeit enorm wichtig für die Grundversorgung. Lediglich überschüssige Energie kann in die Wasserstoffproduktion fliessen. Somit sind die Zukunftsaussichten für Wasserstoff massgeblich vom Ausbau erneuerbarer Energien abhängig.

Mehr zum Thema Wasserstoff erfahren Sie hier.

Aktuelles aus der Schweiz

Besonders die privatwirtschaftliche Initiative des Fördervereins H2-Mobilität leistet in der Schweiz Pionierarbeit. Der Fokus liegt auf der Dekarbonisierung des Schweizer Schwerverkehrs. In den letzten zwei Jahren wurde ein sektorübergreifender Wasserstoff Ökokreislauf etabliert, um den CO2-Ausstoss im Schwertransport nachhaltig zu senken.

Um dieses Ziel zu realisieren, arbeiten 21 Unternehmen, darunter auch Migrol, zusammen. Bisher fahren 47 Brennstoffzellen-LKWs auf Schweizer Strassen und legen täglich mehr als 10.000 km zurück – komplett ohne dabei klimaschädliche Abgase auszustossen. Und die Zahl soll weiter steigen.

Auch der Ausbau von Wasserstoff-Tankstellen wird durch die Initiative vorangetrieben. Heute gibt es 13 öffentliche Wasserstoff-Tankstellen in der Schweiz (Stand April 2023), sechs weitere befinden sich in Planung.

Trend bei Privatpersonen

Wasserstoffbetriebene Fahrzeuge sind im Individualverkehr noch nicht in der breiten Masse angekommen. Das grösste Hindernis waren bisher die fehlenden Tankstellen. Andersrum wurde das Tankstellennetz nicht weiter ausgebaut, da zu wenig Menschen mit einem H2-Fahrzeug unterwegs waren – ein klassisches Henne-Ei-Problem.

Ein weiteres Pilotprojekt entsteht in der Schweiz: eine Wasserstoff-Tankstelle für zu Hause. Sie soll die Grösse einer Kühltruhe haben und vollständig mit Strom aus erneuerbaren Energien betrieben werden, etwa dem Strom aus einer Photovoltaikanlage. Besonders interessant ist das für Privatpersonen und kleinere Unternehmen, denn mit der Kapazität der Heimtankstelle können 3 bis 4 Fahrzeuge betankt werden. Da das Projekt noch in der Entwicklung steckt, ist derzeit nicht absehbar, wann die Wasserstoff-Tankstelle für daheim erhältlich ist und wie viel sie kosten wird.

Der Weg ist weit

Die ersten Schritte sind getan. Bis Wasserstoff in genügenden Mengen produziert werden kann, dass es einen erheblichen Beitrag zur Energiewende leistet, wird es allerdings noch etwas dauern. Die Technologie ist aufwändig und die Investitionen hoch, die Entwicklungsschritte sind aber vielversprechend.

Falls Sie mehr über Wasserstoff wissen möchten, können Sie uns gerne kontaktieren:

Clemens Bohnenblust

Fachstelle Energie

Migrol AG
Soodstrasse 52
8134 Adliswil
energie@migrol.ch
Kontakt Hotline 0800 222 555 (Gratisnummer)

Die Migrol Energieberatung wird in den Kantonen Aargau, Basel-Landschaft, Basel-Stadt, Bern, Luzern, Schwyz, Zug und Zürich durchgeführt.

1 Kommentar

Martin S.
08.10.2023 08:53
Mit weniger als 50 Lastwagen scheint der Förderverein das Ziel für 2023 von 1000 LKW's ja deutlich zu verfehlen. Wenn Wasserstoff schon bei den LKW's versagt wo eine blühende Zukunft immer noch versprochen wird, dann ist es im Individualverkehr mehr als totgesagt.

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