Elektroautos: Kosten und Wirtschaftlichkeit im Vergleich zu Verbrennern
Zur Kostenberechnung eines Elektrofahrzeugs sollte nicht nur der Kaufpreis des Fahrzeugs berücksichtigt werden, sondern der sogenannte TCO (Total Cost of Ownership), also der Gesamtkostenpreis über eine gewisse Nutzungsdauer. Dieser beinhaltet den Anschaffungspreis, die laufenden Kosten wie Steuern und Versicherung sowie die Kosten für Ladestrom, Wartung und Reparaturen.
Die Anschaffung eines Elektroautos
Besonders günstige E-Autos lassen sich bereits heute für unter 20 000 Franken erwerben, was schon recht nahe an Autos mit Verbrennungsmotor herankommt. Häufig sind Stromer derselben Fahrzeugklasse in der reinen Anschaffung noch etwas teurer als Verbrenner, doch besonders beim Kaufpreis tut sich einiges.
Ähnlich wie bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor ist die Preisspanne von Elektroautos gross und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dabei schlagen sich besonders die Ladegeschwindigkeit, die Grösse und die gewünschte Reichweite des Fahrzeugs im Preis nieder.
Allerdings lässt sich feststellen, dass die Anschaffungskosten über die letzten Jahrzehnte kontinuierlich gesunken sind. Trotz eines leichten Preisanstiegs im Jahr 2022 gehen Fachleute davon aus, dass sich ab 2024 die Preise wieder nach unten korrigieren werden, da der Hauptgrund der Erhöhungen Lieferengpässe sowie erhöhte Rohstoffpreise für Lithium-Ionen-Akkus waren, die ihrerseits fast einen Drittel des Preises beim Kauf eines E-Autos ausmachen.
Ein weiterer Aspekt befasst sich mit einer Anpassung der CO-Gesetze, die voraussichtlich ab 2025 in Kraft treten soll. So sollen beispielsweise die Vorgaben für Automobilimporteure sowie die angestrebten CO-Ziele, analog zu den Vorgaben der EU, nochmals verschärft werden. Das lässt vermuten, dass die Preise für Diesel- und Benzinfahrzeuge in den nächsten Jahren tendenziell steigen. Diese Entwicklung sowie die sinkenden Herstellungskosten von E-Autos werden dazu führen, dass sich die Anschaffungskosten von E-Autos und Verbrennern weiter annähern und schnell das gleiche Preisniveau erreichen.
Kosten für das Laden eines Elektroautos
Entgegen der Befürchtungen und vielleicht auch Wahrnehmung vieler Elektromobilist*innen, das «Tanken» von E-Autos sei durch die gestiegenen Strompreise inzwischen teurer als bei Verbrennern, kam der TCS (Touring Club Schweiz) zu einem anderen Ergebnis. So lägen die jährlichen Kosten für Strom etwa 70 Prozent unter denjenigen für Benzin und Diesel, woran selbst ein deutlicher Anstieg der Energiepreise nicht viel ändern würde.
Als Grundlage für die Studie des TCS diente ebenfalls eine Gesamtkostenrechnung. Hierbei wurden die fünf meistverkauften Elektroautos mit den 5 meistverkauften Verbrenner-Modellen des Jahres 2022, unter Berücksichtigung der durchschnittlichen Diesel-, Benzin- und Strompreise von 2022, verglichen. Laut TCS liegen demnach die durchschnittlichen jährlichen Treibstoffkosten für Verbrenner (sowohl für Benzin als auch für Diesel) über 2’000 Franken, wohingegen für das Aufladen eines E-Autos lediglich etwas über 650 Franken jährlich zu budgetieren sind (bei vorrangigem Laden an der heimischen Wallbox).
Kosten für Wartung und Reparaturen
In Bezug auf Wartungs- und Reparaturkosten zeigen Elektroautos eine deutlich überlegene Performance. Dies liegt daran, dass ihre Bauteile im Vergleich zu Verbrennungsmotoren weniger anfällig für Verschleiss und Schäden sind. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass viele teure Reparaturkomponenten wie Zündkerzen, Getriebe und Kupplungen, die oft für hohe Kosten verantwortlich sind, bei Elektroautos nicht erforderlich sind. Zusätzlich entfallen regelmäßig anfallende Wartungskosten, wie beispielsweise jene für den Ölwechsel, vollständig, wenn man sich für ein E-Auto entscheidet.
Steuern und Fördermassnahmen
In der Schweiz gibt es für E-Autokäufer*innen verschiedene Möglichkeiten, von Förderungen und steuerlichen Vorteilen zu profitieren. So gibt der Autohandel häufig eine Teilerstattung der Automobilsteuer in Höhe von 4% des Importpreises an die Endkundschaft weiter. Ausserdem gewähren einige Kantone ihrerseits eine Ermässigung auf die Fahrzeugsteuer – vereinzelt entfällt sie sogar komplett so beispielsweise in Zürich und Nidwalden.In anderen Fällen lässt sich der Ausbau einer Ladeinfrastruktur im Ein- oder Mehrfamilienhaus sowie im Stockwerkeigentum fördern, wobei es auch hier kantonale Unterschiede gibt. Zudem gewähren verschiedene Versicherungsunternehmen Rabatte für Elektroautos.
E-Autos rechnen sich auf lange Sicht
Es lässt sich also feststellen, dass besonders im Gesamtkostenvergleich, also in der Betrachtung über eine längere Nutzungsdauer unter Einbeziehung sämtlicher anfallender Kosten, Elektroautos meist günstiger abschneiden.
12 Kommentare
Ich habe Tatsächlich eine saublöde Frage:
Ich habe seit Oktober 23 ein E Auto ist sehr geil aber, ich kann mit meiner Migrolkarte nicht das E Auto laden.....Welche Karte benötige ich?
Ich habe zu Hause keine Ladestation.
Damit Sie die Elektroauto-Ladungen mit der Migrolcard bezahlen können, muss die Migrolcard als Zahlungsmittel in der M-Charge App hinterlegt werden. Alternativ haben Sie die Möglichkeit eine kostenlose M-Charge Ladekarte zu bestellen. Mit der Ladekarte können Sie den Ladevorgang direkt an der Ladesäule starten. Weitere Informationen finden Sie unter https://www.migrol.ch/de/mobilit%C3%A4t/e-mobilit%C3%A4t/ladestationen-%C3%B6ffentlich/
Ihre Migrol AG
Wenn Leute eigene Stromanschlüsse für ihr E Auto fordern sollten sie es selber bezahlen. Es käme mir nie in den Sinn eine eigene Tanksäule zu fordern.
Auch der Autobrand wurde nicht berücksichtigt!
Gruss Jürg
Zu dem Thema Autobrand, finden Sie Informationen in unserem Blogartikel "Wie sicher sind E-Autos": https://www.migrol.ch/de/blog/sicherheit-e-autos/.
Möchten Sie mehr zum Thema Entsorgung erfahren, empfehlen wir Ihnen folgenden Artikel: https://www.migrol.ch/de/blog/lithium-ionen-akkus/.
Ihre Migrol AG
Die Migrol berät Sie bei der Implementierung von verschiedenen Ladekonzepten. Wir bieten attraktive Lösungen für Immobilien an. Gerne können Sie sich auf unserer Webseite darüber informieren: https://www.migrol.ch/de/mobilit%C3%A4t/e-mobilit%C3%A4t/ladeinfrastruktur-immobilien/
Ihre Migrol AG
Im Artikel fehlen substantielle Punkte
- Amortisation des Fahrzeuges nach x Jahre Gebrauch und Weiterentwicklung der elektro Generationen im Neuwagen. Der occ. Markt ist noch nirgends. Dies gehört zu TCO Berechnung
- im Reparatur Bereich ist keine Erwähnung von Batterie Verschleiß oder Ersatz. ein Kostenfaktor der heute alle aufs hoechste erstaunt.
- beim Aufliesten der Subventionen fehlen die Treibstoff Abgaben. Wir bezahlen heute bei fossilen Treibstoff ca chfr1.-/Liter an die Bundeskasse für Straßenbau und öffentlichen Verkehr subvention. Wer bezahlt das zukünftig
- in der CO2 Bilanz fehlen die Umwelt Schäden Beurteilung der Gewinnung der Rohstoffe zur Batterieproduktion. Auch ist die Art und Weise der Gewinnung der Rohstoffe durch Kinderarbeit nirgends erwähnt. Das will ja niemand wissen. Wir wollen ja nur saubere Autos. .
Das Thema ist bei weitem komplexer als in ihrem Artikel dargestellt. Also lasst solche augenwischereien zukünftig
Danke und bleibt Migrol
Für die Migrol ist die E-Mobilität ein wichtiger Baustein unserer nachhaltigen Mobilitätsstrategie. Unsere Expertise bleibt im Aufbau und Betrieb eines attraktiven Netzes mit attraktiven Produkten. Einige Themen, welche Sie erwähnt haben, haben wir bereits in unseren bisherigen Blogartikeln abgehandelt.
Gerne können Sie in unserer Blog-Bibliothek stöbern: https://www.migrol.ch/de/blog/?blog-cat=emobilitaet.
Ihre Migrol AG
vielen Dank für Ihr Kommentar. Wir bauen schweizweit ein öffentliches Ladenetz, welches für Personen in jedem Alter bedienbar ist. Mehr erfahren Sie in unserer Medienmitteilung: https://www.migrol.ch/de/%C3%BCber-uns/medien-presse/.
Ihre Migrol AG