Komplettsanierung von Gebäuden zukunftssicher und energieeffizient
Eine Komplettsanierung beschreibt den Prozess, ein Gebäude grundlegend zu modernisieren und zu erneuern. Je nach Bedarf kann dies in mehreren Etappen oder durch einen umfassenden Sanierungsschritt erfolgen. Die Gründe für eine Komplettsanierung sind vielfältig, und häufig gehören dazu:
- Energieeinsparung: Durch moderne Technologien lassen sich Energiekosten deutlich reduzieren.
- Werterhalt und -steigerung: Eine Sanierung sichert den Wert der Immobilie und macht sie zukunftsfähig.
- Komfort: Verbesserte Dämmung sowie moderne Heizungs- und Lüftungssysteme erhöhen den Wohnkomfort.
- Umweltschutz: Eine energieeffiziente Sanierung reduziert den CO₂-Fussabdruck deutlich.
Eine wichtige Rolle spielt dabei die sogenannte energetische Sanierung, die gezielt auf die Reduktion des Energieverbrauchs abzielt – etwa durch effektive Dämmung und nachhaltige Heizsysteme. Sie lässt sich oft sinnvoll mit weiteren Baumassnahmen kombinieren.
Bevor es losgeht…
Eine Komplettsanierung ist ein aufwendiger und komplexer Prozess. Wir empfehlen in jedem Fall, sich von einem Experten fachlich beraten zu lassen, denn es gibt viele verschiedene Aspekte zu berücksichtigen.
Bevor bauliche Massnahmen umgesetzt werden können, muss zuerst eine detaillierte Bestanstandsaufnahme durchgeführt werden, um offenzulegen, welche Massnahmen für die Instandsetzung dringend erforderlich sind. Gib es einen übermässigen Wärmeverlust durch eine mangelhafte Dämmung? Gibt es Probleme mit der Lüftung, sodass Schimmelbildung begünstigt wird? Wie effizient und nachhaltig ist die Heizungsanlage?
An diesem Punkt kann man sich auch einen Gebäudeenergieausweis der Kantone (GEAK-Plusausstellen lassen. Über ihn wird der Zustand der Gebäudehülle sowie der Haustechnik ermittelt und übersichtlich festgehalten. Zudem werden im GEAK-Plus auch Varianten durchgerechnet, wie das Gebäude energetische saniert werden kann.
Nicht nur bei der Beurteilung des Zustands der Immobilie ist ein Fachmann sehr hilfreich, sondern auch, wenn es darum geht, die Umsetzung zu planen – viele bauliche Veränderungen sind nur im Zusammenspiel und in einer bestimmten Reihenfolge sinnvoll. Möchte man beispielsweise seine Fassade dämmen, ist es in den meisten Fällen auch ratsam dreifach verglaste Fenster einzubauen., In jedem Falle sollte ein gut durchdachter Sanierungsplan erstellt werden, der sämtliche Massnahmen sinnvoll aufeinander abstimmt.
Auch bei der Frage nach den anfallenden Kosten und den Amortisationszeiten helfen Experten weiter, denn diese variieren teils stark. So bringen qualitativ hochwertige Materialien häufig höhere Einsparpotenziale mit sich, sind in der Anschaffung aber auch kostenintensiver. Eine neue Heizungsanlage kann sich beispielsweise bereits nach 10 oder aber auch erst nach 20 Jahren amortisieren. Bei einer Fassadendämmung variieren die Zeiten noch stärker und liegen zwischen 15 und 40 Jahren. Fachleute geben hier Aufschluss und beraten Sie, was für Ihre individuellen Bedürfnisse die beste Option darstellt.
Typische Sanierungsmassnahmen
Eine Gesamtsanierung setzt sich in der Regel aus mehreren Teilbereichen zusammen:
- Dämmung der Gebäudehülle inkl. Fensterersatz.
- Erneuerung des Heizsystems
- Installation von Anlagen zur Energieproduktion
Dämmung der Gebäudehülle
Die Gebäudehülle ist ein zentraler Bestandteil jeder Sanierung, da durch schlecht isolierte Fassaden, Dächer oder Keller enorm viel Wärme verloren geht. Somit leidet nicht nur der Geldbeutel unter den hohen Heizkosten, sondern auch der Wohnkomfort, denn die Innenräume bleiben besonders im Winter trotz aufgedrehter Heizung oft kühl und ungemütlich. Üblicherweise werden das Dach, die Fassade sowie der Keller gedämmt, um einen lückenlosen Wärmeerhalt zu gewährleisten.
Fensterersatz
Die Fenster eines Gebäudes bilden bis zu einem Drittel der gesamten Häuserfront – kein Wunder also, dass über alte oder undichte Fenster durchschnittlich 12 Prozent der Wärme entweichen. Moderne Fenster, optimalerweise mit dreifacher Verglasung, tragen also sowohl zur Wärmedämmung als auch zum Lärmschutz bei. Allerdings sollte man stets beachten, dass sich mit gut abgedichteten Fenstern auch der Austausch der Raumluft und Luftfeuchtigkeit verändert, sodass zusätzlich spezielle Lüftungssysteme sinnvoll sein können.
Erneuerung des Heizsystems
Veraltete Öl- oder Gasheizungen verursachen nicht nur besonders hohe CO-Emissionen, sondern sind häufig auch nicht sehr energieeffizient. Der Ersatz der Heizungsanlage ist also der nächste logische Schritt. Optionen sind:
- Wärmepumpen: Sie nutzen die Umweltenergie (Luft, Wasser, Erdreich) und sind besonders in Kombination mit einer gut gedämmten Gebäudehülle effizient. Auch eine Kombination mit einer Solaranlage ist durchaus sinnvoll, um einen Teil des Strombedarfs der Wärmepumpe abzudecken.
- Holzheizungen: Ob Pellet-, Hackschnitzel- oder Stückholzheizung – sie bilden eine klimaschonendere Alternative zu fossilen Brennstoffen.
- Fernwärme: Je nach Bedarf und Standort kann Fernwärme eine attraktive Lösung sein.
Eigenstromproduktion
Die Produktion von eigenem Strom gewinnt in der Schweiz immer mehr an Bedeutung. Photovoltaikanlagen (kurz: PV-Anlagen) nutzen Solarmodule, um aus Sonnenergie Strom zu erzeugen und ihn im Haushalt nutzbar zu machen. PV-Anlagen sind dabei oft die erste Wahl für die Eigenstromproduktion, da sie das Beste aus Kosten- und Effizienzaspekten vereinen. Alternativ gibt es Solarthermieanlagen, die ebenfalls Solarkollektoren verwenden – allerdings wandelt sie die Energie der Sonne in Wärme um, die auch zur Heizungsunterstützung genutzt werden kann.
Fördermöglichkeiten
In der Schweiz gibt es zahlreiche Förderprogramme, die energetische Sanierungen finanziell unterstützen. Zu den wichtigsten zählt das Gebäudeprogramm von Bund und Kantonen. Dabei können die Kantone die Fördermittel nach eigenen Prioritäten verteilen, was zu teils erheblichen Unterschieden führt – je nach Kanton variiert, welche Massnahmen in welchem Umfang gefördert werden.
Im Allgemeinen werden Massnahmen wie Wärmepumpen, Gebäudedämmungen, und Holzheizungen im Rahmen einer Gesamtsanierung bezuschusst. Darüber hinaus stehen spezielle Förderungen wie die Einmalvergütung für Photovoltaikanlagen, die myclimate-Förderung für den Ersatz von Heizsystemen und diverse regionale Programme zur Verfügung, die die Modernisierung attraktiver machen.
Prüfen sie die aktuellen Förderprogramme unter energiefranken.ch.
Planvoll, energieeffizient, zukunftssicher
Die Komplettsanierung eines Gebäudes bietet zahlreiche Chancen, den Energieverbrauch zu senken, den Wert des Gebäudes zu steigern und einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Eine planvolle und durchdachte Sanierungsstrategie ist jedoch entscheidend, um die energetischen und finanziellen Ziele in der Realität umzusetzen.
Falls Sie mehr zum Thema Komplettsanierung von Gebäuden wissen möchten, können Sie uns gerne kontaktieren:
Fachstelle Energie
Migrol AG
Soodstrasse 52
8134 Adliswil
energie@migrol.ch
Kontakt Hotline 0800 222 555 (Gratisnummer)
Die Migrol Energieberatung wird in den Kantonen Aargau, Basel-Landschaft, Basel-Stadt, Bern, Luzern, Schwyz, Zug und Zürich durchgeführt.
Kommentare
Es gibt noch keine Kommentare.