Graue Energie was ist das?
Was darf es denn heute sein? Tomaten aus Holland? Ananas aus Puerto Rico oder doch lieber ein Apfel aus der Schweiz? Viele Produkte, die man im Ladenregal findet, haben einen langen Weg hinter sich. So steckt zum Beispiel in einem Bund Spargeln aus Mexiko die Energie von umgerechnet fünf Litern Erdöl – Spargeln aus der Schweiz belasten die Umwelt rund 24-mal weniger. Dieser Energieaufwand ist dem Gemüse nicht anzusehen. Eben deshalb wird die Energiemenge, die für Herstellung, Transport, Lagerung, Verkauf und Entsorgung eines Produktes oder einer Dienstleistung notwendig ist, als «graue Energie» bezeichnet.
So benötigt etwa der gesamte Produktionskreislauf einer Tafel Schokolade 0,25 Kilowattstunden (kWh) Energie. Mit der gleichen Energiemenge könnte man 2,5 Liter Wasser zum Kochen bringen. Auf Schokolade muss man deshalb nicht verzichten, beim Mineralwasser könnte man es sich hingegen überlegen: Eine 0,5 Liter Flasche Mineralwasser benötigt 1'000 Mal mehr Energie als die gleiche Menge an Leitungswasser.
Schwer zugängliche Daten
Erstaunliche Zahlen kommen auch bei Alltäglichem wie etwa Toilettenpapier zu Tage: In einer Rolle chlorfrei gebleichtem WC-Papier steckt 20 kWh graue Energie. Eine einzige Rolle Toilettenpapier verbraucht also genauso viel Energie wie 20 Maschinen Wäsche. Graue Energie ist schwierig zu eruieren, da die erforderlichen Daten schwer zugänglich sind. Grundsätzlich aber gilt: Produkte, die in der Region gefertigt oder angebaut wurden, enthalten weniger graue Energie. Zudem hilft es, Kleidung möglichst lange zu tragen und Geräte so lange zu nutzen, bis sie kaputt gehen – so kann der Aufwand zur Herstellung zumindest mit einer langen Nutzung kompensiert werden.
Alte Geräte: Ersetzen oder behalten?
Alte Geräte verbrauchen zwei- bis dreimal so viel Strom wie moderne Geräte der besten Energieklasse A++. Trotz allem lohnt es sich nicht immer, alte, noch gut funktionierende Geräte nur aufgrund des hohen Verbrauchs zu ersetzen, denn in ihnen steckt viel graue Energie. Grundsätzlich sollte man gut funktionierende Geräte deshalb erst ersetzen, wenn ein Defekt auftritt. Das betrifft etwa Waschmaschinen, welche hochwertige Komponenten enthalten, deren Herstellung viel Energie benötigt. Etwas anders sieht es bei Kühl- und Gefriergeräten aus: Geräte, die älter als zehn Jahre sind, kann man bedenkenlos durch ein Produkt der besten Energieeffizienzklasse A++ ersetzen. Die Ökobilanz ist in jedem Fall positiv.
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