Energieberatung, Energieeffizienz

Behaglichkeit und Energieeffizienz für Ihre Wohlfühlmomente

Damit wir uns in unserem Zuhause wohlfühlen, ist die Behaglichkeit das A und O. Lesen Sie in diesem Beitrag mehr zum Thema Behaglichkeit und Energieeffizienz.

Behaglichkeit

Die Menschen der westlichen Welt verbringen den grössten Teil ihrer Lebenszeit in Innenräumen. Damit sie sich während dieser Zeit wohlfühlen, muss ein behagliches Innenraumklima geschaffen werden.

Dieses besteht aus den folgenden Komponenten:

  • Thermischer Komfort
  • Visueller Komfort
  • Akustischer Komfort
  • Raumluftqualität

Wird nun ein Gebäude saniert, kann es nicht nur ökologisch und ökonomisch optimiert werden, es besteht auch die Möglichkeit, das Innenraumklima zu verbessern. Weil bei Erneuerungen oft von der Energie- und Wärmeproduktion ausgegangen wird, steht meistens die Optimierung des thermischen Komforts im Vordergrund. Durch die Erneuerung der Lichtmittel und den Einsatz einer kontrollierten Lüftung kann sowohl der visuelle und akustische Komfort als auch die Raumluftqualität verbessert werden.

Thermischer Komfort

Der thermische Komfort ist nach verschiedenen Richtlinien definiert. In allen geht es schlussendlich darum, die Zufriedenheit mit dem Umgebungsklima auszudrücken. Ein gutes Raumklima liegt vor, wenn die Wärmebilanz des menschlichen Körpers ausgeglichen ist. Das heisst, dass die Wärmeabgabe der Wärmeerzeugung entspricht. Die Wärmeerzeugung hängt vom Aktivitätsgrad, die Wärmeabgabe von der Lufttemperatur, der Oberflächentemperatur, der Luftgeschwindigkeit sowie der Bekleidung ab.

Der thermische Komfort wird nicht nur durch die Raumtemperatur beeinflusst. Auch die Oberflächentemperaturen haben einen wesentlichen Effekt. Eine gute Gebäudehülle hat somit einen Mehrfachnutzen. Ein tiefer Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert) vermindert nicht nur den Energieverlust, er bewirkt auch eine Oberflächentemperatur, welche nahe der Raumlufttemperatur ist. Eine gute Gebäudehülle wirkt sich also insofern positiv aus, als sie den Wärmeverlust nach aussen mindert und die Behaglichkeit mittels Wärmeabgabe der Wand stärkt.

Wird ein bestehendes Glas mit einem U-Wert von 1,5 W/m2*K durch ein modernes Glas mit 0,6 W/m2*K ersetzt, steigt die Oberflächentemperatur von 12,4 °C auf 17,8 °C. Dies gilt bei einer Raumtemperatur von 22 °C und einer Aussentemperatur von –8 °C. Ein neues Glas verbessert die Oberflächentemperatur somit markant, erreicht jedoch nie die Leistung einer gut gedämmten Aussenwand (21 °C).

Wie aus der Tabelle ersichtlich, reagiert der Mensch empfindlich auf Luftbewegung. Diese entsteht unter anderem durch Kaltluftabfall bei Fenstern. Das Risiko eines Kaltluftabfalls steigt mit der Fensterhöhe und sinkt mit der Qualität des verwendeten Glases. Bei einem modernen Glas mit einem U-Wert von 0,6 W/m2*K werden bis zu einer Fensterhöhe von 3 Metern keine Komfortprobleme auftreten.

Gute Fenster verkleinern somit nicht nur den Energieverlust, sie vermindern auch die Luftbewegung. Die neuen Fenster haben jedoch auch eine Kehrseite. Die bestehenden Fenster sind meistens etwas undicht und sorgen damit ungewollt für einen Austausch der Innenluft. Damit wird auch bei geschlossenen Fenstern ein Teil der entstehenden Feuchtigkeit nach aussen transportiert. Neue Fenster sind luftdicht und lassen keine Wärme, jedoch auch keine Feuchte nach aussen. Die feuchte Luft kondensiert an den kühlen Bereichen und es kann zu Schimmelbildung kommen.

Also Vorsicht beim Fensterersatz. Abhilfe kann jedoch geschaffen werden:

  • Verhindern Sie kalte Stellen durch Dämmung dieser Bereiche.
  • Regelmässiges Stosslüften ist ein Muss.
  • Prüfen Sie den Einsatz einer kontrollierten Lüftung.
  • Verwenden Sie einen Innenputz, welcher Feuchtigkeit aufnimmt.

Entgegen dem Austausch der Fenster kann auch die Kellerdecke oft mit verhältnismässig kleinem Aufwand saniert werden. Rein intuitiv ist es nachvollziehbar, dass eine zusätzlich gedämmte Kellerdecke nicht nur den Energieverlust verkleinert. Diese Massnahme steigert auch die Bodentemperatur und sorgt für «warme Füsse». Die Bodentemperatur kann damit um bis zu 5 °C angehoben werden. Wird die Kellerdecke gedämmt, müssen alle warmen Leitungen im Keller ebenfalls isoliert werden. Wird ein Teil offen gelassen, um die Keller zu temperieren, kann die Kellerdeckendämmung auch weglassen werden.

Die bisherigen Betrachtungen sind vom Winterfall ausgegangen. Im Sommer sehen wir uns (zunehmend) mit hohen Temperaturen konfrontiert.

Die Temperaturen in den Innenräumen werden durch interne und externe Lasten bestimmt. Die externe Last, sprich die Solarstrahlung, kann durch einen aussenliegenden Sonnenschutz verringert werden. Hier soll bei einer Sanierung eine automatische Absenkung in Abhängigkeit der Strahlung realisiert werden. Werden die Storen von Hand heruntergelassen, ist es meistens schon zu spät und der Raum ist bereits aufgeheizt. Wird die Wärme durch Erdsonden und eine grossflächige Wärmeabgabe bereitgestellt, kann dieses System für eine sanfte Kühlung verwendet werden. Das Temperaturniveau von ca.12 °C wird genutzt, um das Gebäude über die Boden- oder Deckenheizung zu temperieren. Da keine zusätzliche Energie aufgewendet werden muss, spricht man auch von Freecooling. Wird den Erdsonden Kälte entzogen bedeutet das nichts anderes, als dass Wärme an das Erdreich abgegeben wird. Die Erdsonde wird zumindest teilweise regeneriert und kann im nächsten Winter für einen energieeffizienten Betrieb verwendet werden.

Eine kontrollierte Wohnungslüftung wird eingesetzt, um aus der abgegebenen Luft die Wärme zurückzugewinnen. Dies gelingt zu ca. 80% und leistet einen wichtigen Beitrag zur Steigerung der Energieeffizienz des Gebäudes. Wichtig sind dabei grosszügig dimensionierte Lüftungsleitungen und der Einsatz effizienter Ventilatoren. Oft steht jedoch der Komfort in Bezug auf die Raumluftqualität im Vordergrund. Das Innenraumklima wird verbessert, da überschüssige Feuchte, CO2 und Gerüche kontinuierlich abgeführt werden. Zusätzlich werden Staub und Pollen durch den Einsatz von Luftfiltern daran gehindert, in die Räume zu gelangen. Zusätzlich kann der akustische Komfort verbessert werden, indem ein Schallschutz gegen aussen realisiert wird.

Damit die Lüftung die Vorteile nicht wieder selber zunichte macht, muss sie sorgfältig geplant und ausgeführt werden. Da der Mensch empfindlich auf Luftbewegung reagiert, muss speziell die Einbringung der Zuluft mit tiefen Luftgeschwindigkeiten erfolgen. Die Eigengeräusche müssen tief gehalten werden, da sonst eine Lüftung nicht mehr betrieben wird und alle ihre Vorteile nicht mehr ausgespielt werden. Energieeffizienz und Behaglichkeit schliessen sich nicht aus. Manchmal kann eine etwas teurere energieeffiziente Lösung dank dem Plus an Behaglichkeit realisiert werden.

 Massnahme  Energieeffizienz  Behaglichkeit
Fenster mit U-Wert 0,8 Verbesserter Wärmeschutz
  • Höhere Oberflächentemperatur
  • Geringerer Kaltluftabfall
  • Höhere Dichtigkeit
Dämmung Kellerdecke Verbesserter Wärmeschutz
  • Höhere Oberflächentemperatur des Bodens
Erdsonden mit Freecooling Verbesserte Jahresarbeitszahl (JAZ) der Wärmepumpe
  • Sanfte Kühlung im Sommer

Aussenliegender Sonnenschutz mit automatischer Absenkung

Kleinerer Elektrizitätsbedarf
  • Kühlere Innentemperaturen
Kontrollierte Wohnungslüftung Verbesserte Energieeffizienz
  • Bessere Luftqualität
  • Besserer Schallschutz

Falls Sie Fragen oder Interesse an einer Migrol Energieberatung haben, können Sie uns gerne kontaktieren:

Clemens Bohnenblust

Fachstelle Energie

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Die Migrol Energieberatung wird in den Kantonen Aargau, Basel-Landschaft, Basel-Stadt, Bern, Luzern, Schwyz, Zug und Zürich durchgeführt.

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